08.09.2025

Charlie und Freya – zwei Neuankömmlinge im Erzgebirge

Freya beäugte ihren neuen Lebensraum kritisch, nachdem der Schieber der Transportbox geöffnet wurde.  
© Archiv Naturschutz LfULG, R. Oehme

Anfang September haben die Luchse im Erzgebirge Zuwachs bekommen. Charlie, ein Kuder (Männchen) aus dem Zoo Karlsruhe, wurde am 01. September 2025 im Eibenstocker Forst ausgewildert. Einen Tag später folgte Freya. Das Weibchen stammt ursprünglich aus dem Wildnispark Zürich. Beide Tiere sind etwa ein Jahr alt. Sie sollen sich in die sich aufbauende Luchspopulation im Westerzgebirge eingliedern.

Nachzuchten aus Gehegehaltungen werden intensiv auf ihre Auswilderung vorbereitet. So auch Charlie und Freya. Beide Tiere verbrachten die letzten Monate vor ihrer Auswilderung in einem so genannten Koordinierungsgehege: Charlie in einer Außenanlage im Zoo Karlsruhe, Freya in Thüringen im »Wildkatzendorf Hütscheroda«. Bei diesen Gehegen handelt es sich um große, waldreiche und menschenferne Anlagen, in denen die Tiere »verwildern« können. Sie bekommen ganze Wildkörper zu fressen, um sich an diese Art der Nahrung zu gewöhnen. Darüber hinaus werden Gesundheitschecks durchgeführt. Mit Verhaltenstests wird unter anderem ihre Scheu gegenüber dem Menschen und ihre Reaktion auf Hunde geprüft. Charlie und Freya bestanden alle Tests und erkunden nun die Wälder im Westerzgebirge.

Beide Tiere sollen sich in die noch kleine Population im Westerzgebirge eingliedern. Ob dies gelingt und wie Charlie und Freya sich in ihrem neuen Lebensraum zurechtfinden, wird über ihre GPS-Halsbänder überwacht. Die Halsbänder senden pro Tag bis zu sechs Standortinformationen.

In der großräumigen Umgebung von Eibenstock haben auch die im vorherigen Jahr im Projekt »RELynx Sachsen« ausgewilderten Luchse Chapo und Alva ihr Territorium. Da beide Tiere keine Halsbänder mehr tragen, geben nur Fotofallen Auskunft über ihre Aufenthaltsorte. Ihre Anwesenheit trägt hoffentlich dazu bei, dass Charlie und Freya im Westerzgebirge heimisch werden, denn Luchse bleiben gern dort, wo schon andere Luchse sind.

Charlie ist bei seiner Auswilderung schnell unterwegs. Kaum hat er die Kiste verlassen, schaut er sich nach einem Unterschlupf um.   © Archiv Naturschutz LfULG, R. Oehme
Vorsichtig schleicht sich die Katze Freya bei ihrer Auswilderung davon.   © Archiv Naturschutz LfULG, R. Oehme
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